Geschichte des TC GWG
Der Tennisclub Grün-Weiß-Grün 1919 Tegel e.V. wurde im Jahr 1919 von Alfred Köhler aus Tegel und Fritz Philippa aus Waidmannslust gegründet. Einem Aufruf im "Tegel-Hermsdorfer Anzeiger" zur Gründung eines Tennisclubs waren zwei private Spielergemeinschaften gefolgt. Sie nannten ihren Club "Grün-Weiß-Grün Waidmannslust" denn als Clubanlage dienten zwei Tennisplätze am Waidmannsluster Damm, nahe dem Schollenkrug. Der Mitbegründer Alfred Köhler hatte diese beiden Plätze zuvor privat von der Familie Ziekow in Alt-Tegel gemietet und ließ sie nach der Clubgründung dem Verein in Pachtzins überschreiben. Die Leitung des Clubs lag, mit kurzen Unterbrechungen, über Jahrzehnte in den Händen von Alfred Köhler, zuletzt von 1955 bis 1958.
Die Eintragung dieses ersten Tegeler Tennisvereins in das Vereinsregister und der Beitritt zum Berliner Tennisverband wurden 1921 vollzogen. 1922 nahmen zum ersten Mal Spieler des inzwischen auf 60 Mitglieder gewachsenen Vereins am ersten offenen Hermsdorfer Turnier teil. 1923 wurde dann die erste Mannschaft für die Verbandsspiele gemeldet. 1926 nahmen Spieler von "Grün-Weiß-Grün" an dem traditionsreichen Berliner Nordturnier teil. Ein eigenes Clubhaus besaß der Verein nicht. Das Clubleben spielte sich im Schollenkrug ab
1930 Seepavillon
Im Jahre 1928 musste der Verein umziehen, weil das Grundstück, auf dem sich die Plätze befanden, für den Wohnungsbau benötigt wurde. Alfred Köhler gelang es nach langwierigen Verhandlungen mit den Humboldtschen Erben in der Gabrielenstraße Brachland langfristig anzupachten. Neben dem "Kaiserpavillon", dem späteren "Seepavillon" entstanden durch Eigenarbeit der inzwischen etwa 100 Mitglieder drei Tennisplätze. An ein eigenes Clubhaus war zunächst nicht zu denken. Im "Seepavillon" standen lediglich zwei mehr als bescheidene Umkleideräume zur Verfügung. Ein schmaler Geländestreifen neben dem heutigen Platz 3 gehörte zum Lokalgarten und diente als Zuschauertribüne. Hier kamen und gingen die Lokalgäste und es konnten "Familien Kaffee kochen". Die Kapelle Otto Kermbach begleitete im Sommer mittwochs und sonntags die Ballwechsel mit kostenloser musikalischer Untermalung.
Im Jahre 1932 erwarb der Club vom Wassersportclub NIXE ein einfaches Holzhaus. Damit stand endlich ein eigenes Clubhaus zur Verfügung, das allerdings neben einem Aufenthaltsraum auch nur zwei äußerst beengte Umkleideräume enthielt. 1936 schloss sich dem Tennisclub der Ping-Pong- Club Tegel" mit 15 Mitgliedern an. Die Mitgliederzahl von "Grün-Weiß-Grün Tegel" stieg dadurch auf etwa 120.
Das 20jährige Stiftungsfest, auf das sich die Clubgemeinschaft gefreut hatte, konnte wegen des Kriegsausbruchs nicht gefeiert werden. Während der Kriegsjahre waren auch nur selten Spieler auf der Anlage zu finden. Der erste Zeitabschnitt der Clubgeschichte endete in einer Bombennacht des Jahres 1943, in der das Clubhaus mitsamt allen Clubakten in Schutt und Asche versank.
Nach dem Kriege beschlagnahmte die französische Besatzungsmacht die Clubanlage. Nach den Aufzeichnungen von Diethelm Imm wurde dann im Sommer 1949 - durch Vater und Sohn Mertin - die Clubanlage für den Spielbetrieb vorbereitet und im Sommer 1950 kam es zur Neugründung nach dem Kriege. 1951 ergab sich die Möglichkeit, auf dem noch immer brach liegenden Trümmergelände des alten Clubhauses einen neuen "M-Platz" anzulegen. Dieses Projekt wurde mit sehr viel Eigenarbeit der Mitglieder verwirklicht.
Zu den Plätzen gehörte von nun an ein ehemaliges als Ausspanne und Tränke genutztes Stallgebäude, das ursprünglich zum Humboldtschloß gehörte, und heute mit seinem Fachwerkbau und Bieberdach unter Denkmalschutz steht.
Filmaufnahmen zu Rheinsberg (1967)
Humboldtschloss
Ursprünglich 1558 als Renaissance-Herrenhaus erbaut, erfolgte auf Veranlassung von Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg der Umbau zu einem Jagdschloss. Als Teil des Gutes Tegel ging das Schloss 1766 durch Heirat an die Familie von Humboldt über.
Schloss Tegel wurde zum Familiensitz der Humboldts. Auch Alexander und Wilhelm von Humboldt lebten hier viele Jahre. Nach dem Tod seiner Mutter Marie-Elisabeth von Humboldt übernahm Wilhelm von Humboldt im Jahr 1797 das Anwesen. Er ließ das Schloss von 1820 bis 1824 durch Karl Friedrich Schinkel im Stil des Klassizismus umgestalten.
Später erbte Wilhelm von Humboldts Tochter Gabriele das Anwesen. Sie war mit dem preußischen Außenminister Heinrich von Bülow verheiratet.
Nach Gabriele von Bülows Tod ging der Tegeler Besitz in die Hände von Tochter Constanze von Heinz über, deren Nachkommen (Alexander v. Heinz und Familie) das Haus noch heute bewohnen.
Die Gesamtfläche dieses Clubhauses, mit dem 1984 eingeweihten Anbau, beträgt ca. 190 m2 und teilt sich im Erdgeschoss in den gastronomischen Bereich, Küche, zwei Garderoben, sowie im Obergeschoss in das sogenannte Vorstandszimmer, einen Dachboden (mit 10 m Schießstand für Luftgewehre) und ein Gästezimmer auf. Vor dem Vereinshaus befindet sich ein Garten mit eingebundener Terrasse und fließendem Übergang zum "M-Platz".
1982 wurden zwei Plätze an der Campestraße gebaut und am 15. August 82 eingeweiht. Im Jahr 2009 kamen dann noch drei Hartplätze mit Quarzsand und eine Ballwand hinzu.
Heute verfügt der Club damit über 6 Sandplätze, 3 Plätze mit Quarzsand und eine Tenniswand..